Mittsommermaerchen by Pia Engstroem

Mittsommermaerchen by Pia Engstroem

Autor:Pia Engstroem [Engstroem, Pia]
Die sprache: ita
Format: epub
Goodreads: 22035790
Herausgeber: Mira
veröffentlicht: 2013-05-19T22:00:00+00:00


12. KAPITEL

Es dauerte nicht so lange, wie Agneta befürchtet hatte, um das Himmelska Sockerdrömmar wieder in einen einigermaßen akzeptablen Zustand zu bringen. Doch das Ganze kostete sie Zeit, die sie nicht hatte. Und so langsam, wie Gustaf und sie vorankamen, würde es noch Monate dauern, bis sie die Zuckerbäckerei wiedereröffnen konnte – ohne weitere unvorhersehbare Zwischenfälle.

Mit jedem Tag, der verstrich, schmolzen ihre Ersparnisse weiter zusammen. Natürlich wollte sie sich von dem Rückschlag nach dem Gespräch mit dem Bankdirektor der Skandinaviska Bank nicht entmutigen lassen. Es gab andere Institute, die ihrem Geschäftskonzept – hoffentlich! – mehr als nur einen flüchtigen Blick widmeten. Doch auch ein Darlehen musste früher oder später zurückgezahlt werden. Und im Augenblick konnte Agneta nicht abschätzen, wann sie mit der Zuckerbäckerei zum ersten Mal schwarze Zahlen schreiben würde. Sie wusste ja nicht einmal, ob es jemals dazu kommen würde.

Fünf Tage waren seit dem Einbruch ins Himmelska Sockerdrömmar vergangen. Eine Spur vom Täter gab es laut Anton, der sie bezüglich des Ermittlungsstandes stets auf dem Laufenden hielt, bislang nicht. Agneta rechnete nicht damit, dass der Schuldige gefasst wurde – ebenso wenig wie sie daran glaubte, dass Berit für ihre Schandtaten und Intrigen jemals zur Rechenschaft gezogen würde.

Es ärgerte sie natürlich, doch die Vernunft sagte ihr, dass das unnütz war. Berit Arvidsson war nicht so dumm, sich selbst die Finger schmutzig zu machen. Dafür hatte sie ihre Handlanger.

Unglücklicherweise konnte Agneta nicht von sich behaupten, Helfer zu beauftragen. Abgesehen von ihrem Vater, der ihr half, wann immer er konnte, musste sie alle Arbeit allein erledigen. Zwar hatte Jonas sie nach der geplatzten Verabredung wie versprochen ein paar Mal angerufen, aber sie war nicht ans Telefon gegangen. Heute Morgen war dann schließlich eine Textnachricht auf ihrem Handy eingegangen.

Wenn du Hilfe brauchst, weißt du, wo du mich findest. Jonas.

Sie hatte die Nachricht sofort löschen wollen, dann aber gezögert und sie schließlich gespeichert. Warum, konnte sie sich nicht erklären – und sie wollte es auch gar nicht so genau wissen.

Statt darüber nachzugrübeln, stürzte sie sich in die Arbeit. Auf Händen und Knien hockte sie auf dem Boden und entfernte mit einem Putzmittel die letzten Farbreste von den Dielen. Da der Reiniger ziemlich scharf war, verunstalteten jetzt matte Flecken das Parkett, was bedeutete, dass sie am Ende alles noch einmal gründlich aufarbeiten lassen musste. Doch für den Augenblick war sie mit dem Ergebnis recht zufrieden.

Sie wollte sich gerade dem nächsten Punkt auf ihrer Liste zuwenden – dem Abreißen und Erneuern der beschmierten Tapeten –, als das Glöckchen über der Ladeneingangstür erklang.

Ihr Vater hatte Frühschicht, er konnte es nicht sein. Halb hoffte, halb fürchtete Agneta, dass es Jonas war. Als sie sich umblickte, stand jedoch ein ihr gänzlich unbekannter Mann vor ihr.

Sie erhob sich rasch. Der Fremde war ein gutes Stück größer als sie und stämmig. Sein dunkles, kurz geschnittenes Haar war ein wenig zerzaust, was vermutlich daran lag, dass er sich gerade erst die Mütze, die er jetzt in den Händen hielt und nervös knetete, vom Kopf gezogen hatte.

„Ja, bitte? Was kann ich für Sie tun?“, fragte Agneta.



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